Miriam Dirl
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Standesamtbrautkleid-Reinigung, dafür hatte ich mir die ortsnahe Wäscherei ausgesucht. Bei Anlieferung hieß es: "...Wird es nicht als Brautkleid anerkannt, rechnen wir mit 29 Euro. In dem Fall, dass es als ein Solches angesehen wird, könnte es teurer, werden. Da bewegen wir uns um die 80 Euro".
Selbstverständlich bin ich gerne bereit, für eine gute Arbeit entsprechend zu zahlen; ich ließ das Kleid dort.
Ein paar Wochen später sollte es dann soweit sein: Mein Kleid war abholbereit, mein Mann, liebenswerter Weise, schon auf dem Weg, es für mich zu abzuholen.
Schön foliert hing mein „Kleid aller Kleider“ an unserer Garderobenstange.
Ich staunte nicht schlecht über die Quittung: 150 Euro... und nach genauerer Begutachtung ein furchtbarer Fleck am Rücken., über den bei der Abholung selbstverständlich KEIN Wort verloren wurde.
Sofort kontaktierte ich Frau Noffke. „Verflixt: Es ist ja Freitag“…selbst um 15 Uhr war niemand mehr zu erreichen: Immerhin konnte ich eine Nachricht auf dem AB hinterlassen: Bei der Firma Ehrenböck in Rosenheim, die offensichtlich mit Frau Noffke in Zusammenarbeit stehen, kam ich glücklicherweise noch durch. Aufschlussreich war dieses Telefonat ebenfalls nicht: Die Dame erklärte mir, daß mir wichtige Informationen bzgl einer Reinigung gefehlt hätten, diese hätte Frau Noffke doch mitteilen sollen. Ein Brautkleid zu reinigen bedarf höchster Herausforderung. Dieser Fleck sei nicht zu entfernen.
Immerhin konnten wir uns einigen, daß das Kleid erneut zur Bearbeitung gebracht wird und nochmal überprüft wird, um die Fleckenfehler zu verbessern.
Gesagt getan. Das Kleid landete erneut in der Reinigung-Noffke zur Weiterleitung und Ausbesserung.
Heute, wir halten fest, nach nunmehr 1 ½ Monaten des Datums der Eheschließung, bin ich auf gut Glück zur Firma Noffke gefahren (leider erhielten wir bei der erneuten Abgabe nur den Hinweis, daß sich die Firma nun im Urlaub befinde).
Einen Anruf oder eine Information, daß das Kleid wieder abholbereit ist, war natürlich nicht vorgesehen und erhielten wir somit auch nicht.
Der Fleck…kleiner, aber immer noch deutlich sichtbar und vorhanden. Ich wies Frau Noffke darauf hin und erklärte, daß 150 Euro gerne berechtigt sind, wenn man ein besonderes Kleid 100% gereinigt in Empfang nimmt. Mein Kleid ist nach wie vor nicht gereinigt.
Wie kundenfreundlich wäre es gewesen, wenn man einen Rabatt ausgesprochen hätte, im Zweifel einen Gutschein für zukünftige Reinigungen oder ein einfaches “Entschuldigung für Ihre Umstände, wir würden uns freuen, wenn Sie uns trotzdem weiterhin vertrauen und wiederkommen.“
Frau Noffke zeigte sich wenig betroffen und nicht wirklich interessiert, wies darauf hin, daß ihre Kollegen ja nicht "zaubern" könnten und eine weitere Bearbeitung ein Loch im Kleid bedeutet hätten. So schnell kann sich ein Blatt wenden…diese verflixten, nervigen Kunden.
Fasse ich kurz zusammen: Faire Preise müssen wir noch üben, Kundenaquise (ähem) mit Sicherheit auch und offene Karten bezüglich möglicher-, erforderlicher- und tatsächlich umsetzbarer Dienstleistungen ebenfalls.
150 Euro für eine Reinigung eines Kleides ist schon eine gewisse Hausnummer. Wenn man in diesem Fall keine 150 Prozent Leistung bringt, braucht man sich über schockierte Kunden und schlechte Bewertungen nicht wundern.
Mein Kleid lasse ich nun professionell reinigen. Die Ergebnisse samt Quittung, liebe Frau Noffke, lasse ich Ihnen gerne via E-Mail zukommen. Seien sie mir nicht böse, aber ich betrete Ihren Laden nicht mehr.
Gerne noch eine Anmerkung zu Ihrer Antwort: Firmeninterne Regelungen sind für mich als Kunden unrelevant. Mein Kleid habe ich bei Ihnen abgegeben, die Preisinformation erhalten und letztendlich ein mangelhaft gereinigtes Kleid in Empfang genommen . Service wäre gewesen, für den Kunden einen Rabatt zu gewähren oder diesen dann bei der Firma Ehrenböck auszuhandeln und an den Kunden weiterzugeben. Außerdem wurde die Nachfrage nach Preisnachlass Ihrerseits direkt verwehrt. Die Firma Ehrenböck nun als „Schlupfloch“ zu benutzen , ist wahrscheinlich die einfachste Lösung.